Die Kleinsten

Konzept über die Arbeit mit Kindern unter 3 Jahren

Seit der Gründung unserer Kindertagesstätte, also seit mehr als 27 Jahren, wurden in unserer kleinen altersgemischten Gruppe (Gänseblümchen), Kinder unter 3 Jahren betreut.

Im Jahr 2008 änderte sich mit dem neuen Kindergartengesetz die Zusammensetzung der Gruppe dahingehend, dass nun 7 Kinder unter 2 Jahren und 3 Kinder unter 3 Jahren diese Gruppe bilden. Sie werden von 3 Erzieherinnen liebevoll betreut.

Für die Jüngsten ist die liebevolle und familiäre Atmosphäre ebenso wichtig, wie der vertrauensvolle und intensive Kontakt der Erzieherinnen zu den Eltern. Wir sehen uns als Begleiter der Kinder, die ihnen Halt, Wärme  und Verlässlichkeit geben. Somit haben die Kinder eine emotionale Sicherheit, welche ihnen erlaubt, mutig zu sein, die Welt zu entdecken und sich auf Neues einzulassen.

Und genau das können und wollen die Kinder besonders in den ersten 3 Lebensjahren, denn nie wieder lernt der Mensch so viel, wie in diesen wichtigen drei Jahren. Bis zum 3. Geburtstag werden die Grundsteine für die Lern- und Beziehungsfähigkeit eines Menschen gelegt. Aber auch die Selbständigkeit beginnt von klein auf zu wachsen, so dass Kinder vom ersten Tag an ihre Welt entdecken und begreifen wollen.

In der Einrichtung sind dafür kleine Gruppen, räumliche Freiheit und liebevolle Zuwendung wichtig. Ebenso wie kompetente und feinfühlige Erwachsene, die den Kindern Aufmerksamkeit schenken und sie mit Respekt und Bestätigung begleiten. Wir lassen den Kindern ihren eigenen Rhythmus und ihre Persönlichkeit und vermitteln ihnen Geborgenheit.

In der Gänseblümchen – Gruppe haben wir die idealen Bedingungen dafür geschaffen.

Wir stellen den Kindern eine angemessene und motivierende Umgebung zur Verfügung. Immer wieder wird das Raumkonzept den Bedürfnissen der Kinder angepasst und anregend gestaltet. In dieser verlässlichen Umgebung fühlen sich die Kinder sicher und geborgen und dadurch bereit, auf Neues und Unbekanntes zuzugehen. Sie erforschen und testen das, was sie neugierig macht.

Darüber hinaus wachsen sie in einem Umfeld auf, welches ihnen die Grundlagen des Miteinanders nahe bringt. Sie lernen, ihre eigenen Bedürfnisse und die Anderer zu erkennen und zu respektieren. Sie lernen, dass es Regeln gibt, die für das Leben wichtig sind und dass sie Zuwendung bekommen, von Menschen, bei denen sie sich wohl fühlen.

Während der Eingewöhnungsphase (sep. Kapitel) übertragen wir den individuellen Tagesablauf jedes Kindes, soweit wie möglich, in den Kindergartenalltag. So hat es z.B. seinen eigenen Schlafplatz, in dem es seinem Ruhebedürfnis entsprechend, schlafen kann, sein Kuscheltier, Schnuller oder auch sein Mittagessen, soweit es noch nicht am allgemeinen Essen teilnimmt.

Die Mahlzeiten werden nach Möglichkeit gemeinsam eingenommen. Dies ist uns wichtig, da die Kinder bei den Mahlzeiten viel voneinander und von den Erzieherinnen lernen – nicht nur Selbständigkeit, sondern auch den Umgang mit Regeln und soziales Verhalten werden erlebt, erlernt und erprobt.

Der Tagesablauf sieht ansonsten feste Rituale und wiederkehrende Abläufe vor, die den Kindern Sicherheit durch Strukturen vermittelt.

So starten wir z.B. mit einem Morgenkreis in den Tag, der für die Kinder immens wichtig ist. Sie sitzen zusammen, „kontrollieren die Anwesenheit“, werden einzeln wahrgenommen, singen und erzählen gemeinsam.

Darüber hinaus ist der Tag gefüllt mit alters- und entwicklungsgemäßen Beschäftigungsangeboten.

Die Kolleginnen bereiten viele spannende Erfahrungsmöglichkeiten vor, welche die Kinder immer wieder neu herausfordern. Auch die Ausflüge in unseren Turtel-Kinderbussen (Platz für 6/ 4 Kinder) sind immer wieder aufregend und spannend für die Kinder, da sie beim Erkunden der Umgebung jedes Mal Neues entdecken. Das Wichtigste in dieser Gruppe ist jedoch die Förderung der Selbständigkeit. Die Kolleginnen trauen den Kindern vieles zu und binden sie in alltägliche Abläufe mit ein. Den Kindern wird Zeit gegeben, die Dinge selbst zu tun und an den Herausforderungen zu wachsen. So helfen sie z.B. beim Tischdecken, Frühstück zubereiten, Aufräumen oder ziehen sich möglichst selbständig an und aus.

Zur Unterstützung der Kommunikation zwischen Kindern und Erwachsenen arbeiten wir seit Januar 2009 mit der Babyzeichensprache. Diese ermöglicht uns ein wesentlich umfassenderes gegenseitiges Verstehen, als es mit „nur“ gesprochener Sprache bisher möglich war (sep. Kapitel).

In allem, was wir mit den Kindern unternehmen und was wir ihnen anbieten, achten wir darauf, ihre Bedürfnisse und Interessen einzubeziehen und ihren Entwicklungsstand zu berücksichtigen. Somit haben wir ein ganzheitliches Erfahrungsfeld geschaffen, welches die Entwicklung unserer Kinder abrundet und unterstützt.

Ziele dieser Gruppe im Überblick:

  • sich nach und nach vom Elternhaus lösen
  • Entwickeln des eigenen Ich
  • reduzieren der Abhängigkeit vom Elternteil/ Erwachsenen
  • im eigenen Tempo die Welt entdecken
  • lernen durch Zuschauen, Zuhören, Imitieren, Ausprobieren
  • Sprache erlernen und erweitern
  • Selbständigkeit entwickeln
  • Sozialverhalten erlernen
  • Konfliktfähig werden
  • Regeln und Grenzen kennenlernen und einhalten
  • täglich gefordert werden
  • die eigene Persönlichkeit stärken

Spätestens mit  drei Jahren erfolgt dann der Wechsel in eine unserer anderen Gruppen. Diese sind den Kindern mittlerweile durch gruppenübergreifende Angebote und Aktionen bekannt und meist schon sehr vertraut. Außerdem gestalten wir durch „Wechseltage“ über einen längeren Zeitraum einen sanften Übergang.

Das wichtigste für uns sind zufriedene und glückliche Kinder und eine vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den Eltern.