Sprache

Sprache begleitet Kinder von Anfang an. Erkennbar gesprochene Worte bilden nicht den Ausgangspunkt von Sprache und Kommunikation. Wenn ein Kind sein erstes Wort sagt, hat es bereits eine persönliche Vorgeschichte hinter sich, in der es zugehört, beobachtet, mit Lauten experimentiert und sorgfältig ausgewählte Leute nachgeahmt hat.

Mit der angeborenen Kontaktfreudigkeit und Empfänglichkeit von kleinen Kindern sind  bereits die Grundlagen für das Erlernen ihrer Muttersprache (aber auch einer zweiten Sprache) gelegt, bevor die Kinder zu sprechen beginnen.

Sprache wird ganzheitlich entwickelt. Das heißt, sie wird in Verbindung mit anderen Entwicklungsbereichen wie  der sozialen Fähigkeit, musikalischen Erfahrungen oder auch mit Bewegung erlernt und weiter ausgebaut.

Wir fördern Sprache, indem wir in Einzelsituationen, in der Kleingruppe und in der Gesamtgruppe, die kindliche Neugier und Lernfreude nutzen und hier positive Spracherlebnisse ermöglichen.

Eine besonders wichtige Fördermaßnahme sollte immer das Handlungsbegleitende Sprechen sein.

Im täglichen Umgang miteinander fördern wir die Sprechfreude, in dem wir den Kindern Möglichkeiten, Zeit und Anregungen bieten.

Hilfreich sind dabei vielfältige Materialien und Medien wie  (Bilder-) Bücher, Lieder, Singspiele, Reime u.s.w.

Somit beschränkt Sprachförderung sich nicht auf das letzte Kindergartenjahr, sondern begleitet die Kinder von ihrem ersten Tag in der Rasselbande.

Seit dem Frühjahr 2007 werden zusätzlich alle 4jährigen Kinder in einem Testverfahren zur Feststellung der Sprachfähigkeit (Delphin4)  geprüft.

Dies ist gesetzlich verankert und für alle Kinder dieser Alterstufe verbindlich. Die Kinder, bei denen die Notwendigkeit einer Sprachförderung festgestellt wird, besuchen ein Mal in der Woche unsere Sprachfördergruppe „Die Quasselstrippen“.

Diese wird von zwei Kolleginnen durchgeführt, welche sich zum Thema Sprache entsprechend fortgebildet haben. Auch hier werden Themen, Aktionen und Fortschritte der Kinder dokumentiert und können von den Eltern erfragt und eingesehen werden.

In allen Gruppen unterstützen wir die Sprachentwicklung durch die Babyzeichensprache. Das gesamte Team wurde in einem Workshop geschult und unterstützt die Kommunikation mit den Kleinsten durch diese Zeichen. (siehe Babyzeichensprache).

 

Babyzeichensprache

Bei der Babyzeichensprache handelt es sich um eine vereinfachte Form der deutschen Gebärdensprache.

Sie wird eingesetzt, um die Kommunikation zwischen Kleinkindern und Erwachsenen zu erleichtern bzw. erst zu ermöglichen.

Kinder wollen sich, sobald sich ihnen die Gesetzmäßigkeiten ihrer Umwelt klar werden, anderen mitteilen.

Sie tun das durch Mimik und Gestik, aber auch durch ihre Lautäußerungen, soweit es ihnen möglich ist.

Eltern erkennen vieles, was ihre Kinder ihnen mitteilen wollen, an diesen Zeichen. Aber sie sind oft auch die Einzigen und auch sie verstehen die Kinder nur in einem gewissen Rahmen.

Wenn ein kleines Kind nachts wach wird und weint, kann das viele Ursachen haben. Uns bleibt es dann, zu hoffen, dass wir die richtige erraten. Dem Kind z.B. zu Trinken geben und hoffen, dass es wieder schlafen kann.

Die Babyzeichensprache macht es uns möglich, die Kinder detaillierter zu verstehen.

Ab dem 6- 8. Monat können die Kleinkinder die Zeichen verstehen und anwenden. Sie haben ein Bild von ihrer Umgebung, kennen Abläufe und mittlerweile auch ihre eigenen Bedürfnisse. Wenn wir den Kindern die Möglichkeit geben, sich uns über Zeichen mitzuteilen, dann tun sie das gern.

Die Sorge, dass die Kinder durch die Anwendung der Zeichensprache etwa später anfangen zu sprechen, ist unbegründet. Wie die Kinder auch das Laufen trotz des Krabbelns lernen, lernen sie das Sprechen trotz der Zeichensprache.

Das Sprechen bleibt für die Kinder interessant und erstrebenswert, da es noch viel detaillierter ist. Außerdem werden die Kinder mobiler, verlassen den Raum oder brauchen ihre Hände für andere Dinge, so dass die Notwendigkeit des Spracherwerbs mit dem Heranwachsen mitwächst.

In der Gänseblümchengruppe wird seit Anfang 2009 die Babyzeichensprache eingesetzt.

Das gesamte Team hat an einem Workshop teilgenommen und unterstützt die Kommunikation mit den Kleinsten nun durch diese Zeichen.

In den anderen Gruppen haben wir nachträglich auch die Babyzeichensprache einführt, da wir gemerkt haben, dass auch den 2 jährigen Kindern, und hier vor allem denjenigen, die nicht rein deutschsprachig aufwachsen, die Zeichen eine große Hilfe bei der Verständigung, bis zum vollständigen Spracherwerb sein können.

Auch die Eltern werden an die Zeichensprache herangeführt, so dass die Kinder jetzt zu Hause und in der Rasselbande die Möglichkeit haben, sich mitzuteilen.

Die Erfahrungen zeigen, dass die Kinder die Zeichen gern annehmen und es ihnen gut tut, wenn sie das Erfolgserlebnis haben, verstanden zu werden. Auch der Spracherwerb wird, nach unseren Erfahrungen, gefördert, denn durch den Einsatz der Zeichen sprechen wir Erwachsenen langsamer, deutlicher und betonen die einzelnen Silben deutlicher. Die Kinder unterstreichen ihre Gesten oft und gerne durch Laute, Silben oder die ersten Worte.